|
Die Händlerinformationen zu den
Tieren sind spärlich, Papiere gibt es entweder gar
keine oder die Impfpässe sind gefälscht, obwohl
behauptet wird, dass die Hunde geimpft und entwurmt sind.
Die für einen Welpen dringend erforderliche Grundimmunisierung
und Entwurmung von der sechsten bis zur zehnten Lebenswoche
kostet normalerweise zwischen 80 und 100 Euro. Ein Hund
für 50 Euro vom Polenmarkt ist folglich mit Sicherheit
nicht geimpft.
Die osteuropäischen Hundebabys sind aufgrund der
Massenhaltung und der dort herrschenden unhygienischen
Bedingungen einer Vielzahl von Krankheitserregern ausgesetzt.
Nur die Muttertiere sind geimpft, da sie als Gebärmaschinen
funktionieren sollen. Die in der ersten Zeit über
die Muttermilch übertragenen Antikörper gewähren
den Welpen bis etwa zur vierten Lebenswoche einen gewissen
Schutz, danach vermehren sich allerdings die Krankheitserreger
rasant. Die skrupellosen Hundehändler nutzen die
kurze Zeitspanne von der fünften bis sechsten Lebenswoche
zwischen Ende des Immunschutzes und Ausbruch der tödlichen
Krankheiten zum Verkauf der Tiere, da sie hier noch recht
gesund und munter aussehen.
Fast täglich erreichen uns Anrufe von Menschen, die
so einen Hund aus Sparsamkeit, Mitleid oder einfach spontan
und ohne großes Nachdenken gekauft haben. Immer
sah der Hund auf dem Polenmarkt so gesund und munter aus.
Am nächsten Tag hatte er blutigen Durchfall und roch
sehr unangenehm. Dann folgten erbrechen, hohes Fieber,
oft in Verbindung mit Husten und Schnupfen. Der Tierarzt
diagnostizierte Parvovirose, eine hoch ansteckende und
meist tödlich verlaufende Infektionskrankheit. aktion
tier schätzt, dass über 50 Prozent der osteuropäischen
Hundewelpen mit dem Erreger infiziert sind. So ist die
Freude an dem neuen Familienmitglied meist nur von kurzer
Dauer. Und das vermeintlich gesparte Geld lässt man
schließlich beim Tierarzt, der den Kampf um das
kleine Hundeleben oft nicht mehr gewinnen kann.
Geiz ist eben nicht geil!
|
|
|
Wir raten daher dringend von einem Kauf
ab, selbst wenn einem das Mitleid in der Brust brennt.
Nicht nur die relativ hohe Wahrscheinlichkeit, ein krankes
Tier zu bekommen, sowie die Tatsache, dass durch den Kauf
der gewissenlose und ausschließlich profitorientierte
Handel unterstützt wird, sollten nachdenklich machen.
Letztendlich drohen auch rechtliche Konsequenzen. Gemäß
der Tierschutz- Hundeverordnung darf ein Welpe
erst im Alter von über acht
Wochen vom Muttertier getrennt werden.
Wer etwa aus Unwissenheit ein jüngeres Tier ersteht,
handelt ordnungswidrig. Außerdem müssen
gemäß den geltenden Bestimmungen auch Hundewelpen
unter drei Monaten, die etwa in Polen gekauft werden,
bei der Einreise nach mittels Mikrochip gekennzeichnet
sein sowie über eine EU-Heimtierpass verfügen.
Hunde der Rassen Pitbullterrier, American Staffordshire-
Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier sowie
deren Kreuzungen dürfen überhaupt nicht eingeführt
werden.
|
|
|
|
|
|
|
|