KONTAKT OF VALLEY ROSE

aktion tier warnt vor dem Kauf

Hundewelpen aus Osteuropa!

 
Das Geschäft mit den niedlichen Hundebabys blüht wie nie zuvor.
Angeboten werden die in osteuropäischen Ländern in Massen und unter miserabelsten Bedingungen regelrecht „produzierte“ Tierkinder entweder über Zwischenhändler via Internetanzeige oder direkt beispielsweise auf dem Polenmarkt.
Wie aktion tier vor Ort recherchierte, wechseln hier an einem einzigen Sonntagnachmittag etwa 100 Tiere den Besitzer. Zwischen 30 und 100 Euro kostet ein Hund aus dem Pappkarton, zitternd vor Kälte, verängstigt – und meistens todkrank.
Die stolzen Käufer haben vermeintlich ein Schnäppchen gemacht und etwa für einen angeblich reinrassigen Boxer, der beim Züchter um die 1000 Euro kostet, nur 50 Euro hingelegt.
Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin
 
TV Ausstrahlung, ARD Brisant 15.Februar 2010
TV Ausstrahlung, Sat1, 30.Oktober 2009

  

Hinweis: Bei der Kopfbedeckung von Frau Bauer handelt es sich nicht um eine echte Pelzmütze.

   
Die Händlerinformationen zu den Tieren sind spärlich, Papiere gibt es entweder gar keine oder die Impfpässe sind gefälscht, obwohl behauptet wird, dass die Hunde geimpft und entwurmt sind. Die für einen Welpen dringend erforderliche Grundimmunisierung und Entwurmung von der sechsten bis zur zehnten Lebenswoche kostet normalerweise zwischen 80 und 100 Euro. Ein Hund für 50 Euro vom Polenmarkt ist folglich mit Sicherheit nicht geimpft.

Die osteuropäischen Hundebabys sind aufgrund der Massenhaltung und der dort herrschenden unhygienischen Bedingungen einer Vielzahl von Krankheitserregern ausgesetzt. Nur die Muttertiere sind geimpft, da sie als Gebärmaschinen funktionieren sollen. Die in der ersten Zeit über die Muttermilch übertragenen Antikörper gewähren den Welpen bis etwa zur vierten Lebenswoche einen gewissen Schutz, danach vermehren sich allerdings die Krankheitserreger rasant. Die skrupellosen Hundehändler nutzen die kurze Zeitspanne von der fünften bis sechsten Lebenswoche zwischen Ende des Immunschutzes und Ausbruch der tödlichen Krankheiten zum Verkauf der Tiere, da sie hier noch recht gesund und munter aussehen.

Fast täglich erreichen uns Anrufe von Menschen, die so einen Hund aus Sparsamkeit, Mitleid oder einfach spontan und ohne großes Nachdenken gekauft haben. Immer sah der Hund auf dem Polenmarkt so gesund und munter aus. Am nächsten Tag hatte er blutigen Durchfall und roch sehr unangenehm. Dann folgten erbrechen, hohes Fieber, oft in Verbindung mit Husten und Schnupfen. Der Tierarzt diagnostizierte Parvovirose, eine hoch ansteckende und meist tödlich verlaufende Infektionskrankheit. aktion tier schätzt, dass über 50 Prozent der osteuropäischen Hundewelpen mit dem Erreger infiziert sind. So ist die Freude an dem neuen Familienmitglied meist nur von kurzer Dauer. Und das vermeintlich gesparte Geld lässt man schließlich beim Tierarzt, der den Kampf um das kleine Hundeleben oft nicht mehr gewinnen kann.
Geiz ist eben nicht geil!
   
Wir raten daher dringend von einem Kauf ab, selbst wenn einem das Mitleid in der Brust brennt. Nicht nur die relativ hohe Wahrscheinlichkeit, ein krankes Tier zu bekommen, sowie die Tatsache, dass durch den Kauf der gewissenlose und ausschließlich profitorientierte Handel unterstützt wird, sollten nachdenklich machen. Letztendlich drohen auch rechtliche Konsequenzen. Gemäß der Tierschutz- Hundeverordnung darf ein Welpe erst im Alter von über acht Wochen vom Muttertier getrennt werden. Wer etwa aus Unwissenheit ein jüngeres Tier ersteht, handelt ordnungswidrig. Außerdem müssen gemäß den geltenden Bestimmungen auch Hundewelpen unter drei Monaten, die etwa in Polen gekauft werden, bei der Einreise nach mittels Mikrochip gekennzeichnet sein sowie über eine EU-Heimtierpass verfügen. Hunde der Rassen Pitbullterrier, American Staffordshire- Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier sowie deren Kreuzungen dürfen überhaupt nicht eingeführt werden.
   
zu diesen Thema siehe auch: Malrys Schicksal
 

 
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